Fred Uhlman in der Staatsgalerie und online

(Virtueller) Totentanz

Menschen hinter Stacheldraht, tanzende Skelette, ein Mädchen mit Luftballon in apokalyptischer Atmosphäre: All diese Szenerien sind Teil des Zeichnungszyklus „Captivity“ des gebürtigen Stuttgarter Künstlers Fred Uhlman, die  nun im Graphik-Kabinett der Staatsgalerie zu sehen sind.

Uhlman wurde 1901 in Stuttgart geboren und musste aufgrund der Judenverfolgung im Dritten Reich 1933 ins Exil nach Frankreich fliehen. Nachdem er 1935 seine Frau kennenlernte und nach England emigrierte, wurde er 1940 für sechs Monate auf der britischen Isle of Man in einem Gefangenenlager interniert. In seinen Werken verarbeitet Uhlman diese Zeit und blickt mit düsteren und symbolischen Zeichnungen auf seine Gegenwart und Zukunft.

Wer sich nicht nur vor Ort in der Staatsgalerie einen Eindruck von Uhlmans Schaffen machen, sondern auch seine Lebensgeschichte besser kennenlernen möchte, sollte das ausstellungsbegleitende, interaktive Webfeature „Im Dunkeln – ein Leuchten“ nicht verpassen. Online wird die Schau von einer interaktiven Erzählung begleitet, die den persönlichen Lebensweg Uhlmans wortwörtlich ans Licht bringt. Während man mit dem Cursor die virtuellen Werke „beleuchtet“, geben eine Sprecherin und stimmungsvolle Tonaufnahmen packende Einblicke in Uhlmans Geschichte.  NIS

 

Trotz allem. Fred Uhlman – ein jüdisches Schicksal [21.5.-24.10., Staatsgalerie Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 30, S-Mitte, Di-So 10-17, Do 10-20 Uhr, www.staatsgalerie.de; Webfeature: uhlman.staatsgalerie.de]

Dieser Artikel ist aus LIFT 07/21

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