Vorhang auf!

Stuttgarter Theater starten in den Sommer

Pandemiebedingt schlossen sich im letzten Jahr 16 Theater zur Solidargemeinschaft der Stuttgarter Theater zusammen. Mit den fortschreitenden Öffnungen und der Rückkehr der Kultur ins Stadtleben, können sie jetzt endlich zeigen, was sie als Gemeinschaft drauf haben und stellen ein umfangreiches Sommer-Programm auf die Beine.

„Die Solidargemeinschaft ist an der Stelle sehr wichtig, weil wir zum einen erstmals eine enge partnerschaftliche Kommunikation unter den Theatern in Stuttgart haben“, sagt Axel Preuß, Intendant der Schauspielbühnen Stuttgart und von Beginn an Teil der Gemeinschaft. „Außerdem unterstützt man sich jetzt auch gegenseitig mehr, leiht sich Equipment und arbeitet zusammen. Manchmal kommt es mir fast vor wie eine tolle Nachbarschaftshilfe.“

Auch zu Beginn der Pandemie hatte es gemeinsame Aktionen gegeben, unter anderem eine Protestaktion gegen die Schließungen der Theaterbetriebe. „Nachdem wir bisher hauptsächlich kulturpolitisch unterwegs waren, wollen wir nun künstlerisch gemeinsam loslegen“, sagt Preuß. „Wir haben uns daher entschieden, einen gemeinsamen Theatersommer zu machen.“

Viele Veranstaltungen der teilnehmenden Theater werden Stuttgart bis Anfang September sowohl zentral als auch in den Stadtteilen bespielen. „Wir wollten auch künstlerisch als solidarische Gemeinschaft in Erscheinung treten. Deshalb haben wir uns in Hinblick auf die künstlerischen Open-Air-Aktivitäten abgestimmt.“

Zu den Highlights im Sommer zählen jedoch nicht nur die Stücke, sondern auch die besonderen Orte, an denen sie gespielt werden. „Es wird wahrscheinlich so viel Sommer-, Straßen- und Park-basiertes Theater geben, wie noch nie in Stuttgart”, sagt Preuß.

So spielt das Renitenztheater sein Sommerprogramm unter anderem im Rosengarten des Hospitalhofs. Das Fitz führt sein Figurentheater auf der Terrasse des Tagblattturms auf und das Theater Tri-Bühne nimmt das bereits gespielte Stück „Fräulein Pollinger“ wieder auf, um es im Biergarten des Kurparks Bad Cannstatt aufzuführen. Im Forum Theater feiert unter anderem das Stück „Affäre in der Rue de Lourcine“ Premiere. Gespielt wird es im Innenhof des Theaters, am Forum Café in der Stadtmitte. Den Hof des Theaterhauses am Pragsattel bespielen sowohl das Haus selbst als auch das Friedrichsbau Varieté.

„Das sind nur ein paar Highlights aus dem breit gefächerten Programm unseres Sommertheaters“, verspricht Preuß. Die Schauspielbühnen selbst planen ebenfalls Programmpunkte unter freiem Himmel, zum Beispiel das Projekt „Stuttgart, ein Traum“, das in Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst auf die Beine gestellt wurde. Stattfinden wird es auf der Freifläche der Rotunde der Staatsgalerie. Das Theaterspektakel besteht aus Elementen des Figuren- und Straßentheaters sowie Körperakrobatik.

Auch in Zukunft soll es weitere Projekte der Solidargemeinschaft geben, denn die positiven Effekte sind hoch: „Wir können gemeinsam konstruktiv und positiv auf die Stadt einwirken. Wenn wir dann noch künstlerisch etwas auf die Beine stellen und sowas wie der Theatersommer dabei herauskommt, dann ist das ziemlich cool“, freut sich Preuß.     

 

Renitenztheater [www.renitenztheater.de]

Fitz [www.fitz-stuttgart.de]

Theater Tri-Bühne [www.tri-buehne.de]

Forum Theater [www.forum-theater.de]

Theaterhaus [www.theaterhaus.com]

Friedrichsbau Varieté [www.friedrichsbau.de]

Schauspielbühnen [www.schauspielbuehnen.de]

Dieser Artikel ist aus LIFT 07/21

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