Ostsee-Vibes, aber ohne Muschelkette
Neues Stuttgarter Kollektiv MVSP

Laut Google ist MVSP eine Software. Laut DJ handelt es sich um den Most Valuable Synthesizer Player. Unschwer zu erraten, was der Bandname des neuen Kollektivs laut der Gründungs-Mitglieder Marcel Müller (aka Finji), Volkmar Sorg (aka Thunderpad), Sebastian Ruß (aka Ondo) und Paul Göritz (aka Sumo) bedeutet.
Die Sortierung in eine musikalische Schublade gestaltet sich da schon schwieriger. Auf ihrem neuen und ersten Album „The Baltic Sea Sessions“, das vom Stuttgarter Producer Dexter gemastert wurde, werden zwischen HipHop, Funk, R’n’B, Oriental Techno, Balearic Beat und purem Meeresrauschen ziemlich viele Knöpfe der akustischen Nomenklatur gedrückt. Jeder Song der Ten-Track-Platte ist anders.
„Wir sind vier unterschiedliche Leute und haben vier verschiedene musikalische Einflüsse mitgebracht“, erklärt Sumo, den man im Kessel als DJ und aus diversen Formaten wie der Musik-Sendung „Rillencheck“ kennt.
„The Baltic Sea Sessions“ klingen zum Glück weniger nach romantischem Muscheln sammeln auf Rügen als der Name vermuten lässt. Stattdessen erinnern die Tunes an lässiges Beachbar-Hopping auf Bali und Ibiza mit Afterparty in einem Underground-Club in Detroit.
Aufgenommen wurde das Album bereits vorletztes Jahr an der Ostsee, wo sich das Quattro eine Woche lang zum Musikmachen getroffen hat. Gut Ding will Weile haben. Im zweiwöchigen Rhythmus wird es aktuell in Zweier-Song-Päckchen released. „Spotify mag’s gestückelt lieber als im Ganzen“, erklärt Finji. Der Designer ist verantwortlich für die Vocals von MVSP.
Das Rohmaterial fürs zweite Album gibt’s übrigens auch schon: Aufgenommen bei einem gemeisamen Recording-Treffen in Waib-lingen im letzten Jahr. Hoffentlich klingt Waiblingen 2020 genauso sexy wie Ostsee 2019 klang.
MVSP [https://mvsp.fanlink.to/us]