Support am Sandkasten

Mobile Kindersozialarbeit in Stuttgart

Gemeinsam mit der Caritas koordiniert die Evangelische Gesellschaft (EVA) die mobile Kindersozialarbeit in Stuttgarter Stadtteilen. Cathrin Maier, Leiterin der mobilen Jugendarbeit bei der EVA erklärt, wie das Projekt Kindern schon in frühen Lebensphasen hilft.

 

LIFT Wozu die mobile Kindersozialarbeit?

Maier Im Rahmen unserer mobilen Jugendarbeit in Stuttgarter Stadtteilen haben wir festgestellt, dass es Kinder gibt, die durch Verhaltensweisen auffällig werden, die wir bisher eher von Jugendlichen kannten.

LIFT Inwiefern auffällig?

Maier Sie halten sich viel im öffentlichen Raum auf, meist in Cliquen-ähnlichen Strukturen. Es gibt Kinder, die zur Zigarette greifen oder Dinge in Läden mitgehen lassen. Auch Schule schwänzen ist ein Thema. Häufig haben die Kinder Gewalterfahrungen gemacht oder verhalten sich bei Konflikten selbst gewalttätig. Oft leben sie in beengten Wohnverhältnissen.

LIFT Wie können Sie da helfen?

Maier Wir machen Streetwork, Gemeinwesenarbeit, betreuen die Kinder im Einzelfall und bieten Gruppenarbeit an. Wir kooperieren mit SozialarbeiterInnen der Schulen, Kitas, Betreuungseinrichtungen und Vereinen der jeweiligen Stadtbezirke.

LIFT Wie unterscheidet sich die  Kindersozialarbeit von der Jugendsozialarbeit?

Maier Wir arbeiten mit unseren klassischen Ansätzen aus der mobilen Jugendsozialarbeit. Methodisch muss man aber natürlich etwas anders vorgehen.

LIFT Inwiefern?

Maier Beim Streetwork suchen wir Orte wie Spielplätze auf, an denen sich Jüngere aufhalten. Tendenziell gehen wir etwas früher und nicht erst in den Abendstunden los. Bei der Einzelhilfe kommen wir spielerischer mit den Kindern in Kontakt.

LIFT Warum ist das so wichtig?

Maier Es ist entscheidend, den Kindern frühestmöglich und kontinuierlich Hilfe anzubieten. So erkennen wir Probleme frühzeitig und können einen Übergang zur mobilen Jugendarbeit schaffen.

LIFT Welche Rolle spielen die Eltern dabei?

Maier Wir sind für Fragen der Eltern offen und stehen ihnen zur Seite. Gerade in Zeiten von Corona haben wir das Gefühl, dass wir Eltern helfen, wenn es darum geht, die Verordnungen zu überblicken, die Notbetreuung zu regeln oder sie beim Homeschooling zu unterstützen.

Dieser Artikel ist aus LIFT 05/21

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